Die Bachblütentherapie geht auf den britischen Arzt Edward Bach zurück: Er vertrat die Theorie, dass körperlichen wie mentalen Leiden Störungen des seelischen Gleichgewichts zugrunde liegen. Um 1936 benannte er 19, später 38 „disharmonische Seelenzustände“. Jedem Krankheitsbild ordnete Bach eine Pflanze zu, deren destillierte Essenz die Psyche durch „Schwingungen“ ausbalancieren könne. „Rescue-Tropfen“, also Bachblüten gegen Konzentrationsschwäche und Nervosität, führen Apotheken, Drogerien und Naturkostläden. Einige Krankenkassen erstatten die Behandlungskosten, obwohl – anders als bei verschreibungspflichtigen konzentrationssteigernden Medikamenten – keine Studien ihre Wirksamkeit nachweislich belegen.
Sich besser konzentrieren mit Bachblüten – Fakt oder Fiktion?
Aus dem Blickwinkel des „gesunden Menschenverstandes“ klingt es recht absurd, dass Tropfen oder Globuli mit der Essenz von Bachblüten bei Konzentrationsschwäche etwas ausrichten könnten. Selbst wer seine Konzentration mit pflanzlichen Mitteln steigert, vertraut nicht unbedingt auf die Bachblüten-Schwingungen. Das sei allerdings auch nicht nötig, versichern die Befürworter von Bachblüten: Für Konzentration und die Heilung innerer Unruhe sorgen die destillierten Pflanzenteile auch dann, wenn man nicht an sie glaube. In zigtausendfacher Verdünnung senden sie Impulse aus, die die Seele direkt beeinflussen sollen, ohne einen Umweg über den Verstand zu nehmen oder in den Organismus einzugreifen.
Beispiele für Bachblüten gegen Konzentrations- und Aufmerksamkeitsstörungen sind:
- Scleranthus (Einjähriger Knäuel) bei leichter Ablenkbarkeit durch äußere Einflüsse
- Crab Apple (Holzapfel) bei Überforderung durch den eigenen Perfektionismus
- Olive bei erschöpfungsbedingter Unkonzentriertheit
- Clematis (Weiße Waldrebe, Greisenbart) bei starker Neigung zu Tagträumen
- Rosskastanie bei gewohnheitsmäßiger „Schusseligkeit“
Abgrenzung zu Homöopathie und klassischer Naturheilkunde
Streng genommen gehört auch die homöopathische Medizin nicht zu den wissenschaftlich anerkannten Heilmethoden. Das gilt allerdings nur aus Sicht einer rigiden schulmedizinischen Perspektive. Während die Bachblütentherapie mit genau 38 Heilpflanzen auskommt, nutzt die Homöopathie ca. 2000 unterschiedliche, zum Teil nicht-pflanzliche Präparate. Einige dieser Ausgangsstoffe, zum Beispiel die Tollkirsche, sind im Originalzustand hochgiftig und nur auf Rezept in hoher (Verdünnungs-)Potenz erhältlich.
Anders als bei zum Teil stark in den Stoffwechsel eingreifenden pflanzlichen Mitteln wie Johanniskraut oder Baldrian haben Sie keine Nebenwirkungen zu befürchten, wenn Sie zur Konzentrationssteigerung Bachblüten einsetzen.
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