Weit mehr als die Hälfte der an einer depressiven Störung Erkrankten durchleben mehrere depressive Episoden im Laufe ihres Lebens. Eine rezidivierende Depression therapeutisch zu kontrollieren und langfristige Beschwerdefreiheit zu erreichen, ist nicht immer leicht. Auch in beschwerdefreien Zeiten nach dem Abklingen einer depressiven Episode sind ärztliche Kontrollen und Medikation notwendig. Erfahren Sie in diesem Artikel mehr über Ursachen, Rückfallrisiko und Behandlungsmöglichkeiten dieser Depressionsform.

Rezidivierende Depression: Ursachen und Definition

Die Forschung zeigt, dass eine rezidivierende Depression ähnliche Ursachen aufweist wie andere Arten von Depressionen – zum Beispiel belastende Lebensereignisse, Stress, Ängste, Süchte oder Persönlichkeitsstörungen. Eine rezidivierende Depression ist dann gegeben, wenn der Betroffene bereits mehr als eine depressive Episode im Laufe seines Lebens erlebt hat, wobei oft mehrere Jahre oder sogar Jahrzehnte zwischen den Episoden liegen können. Wenn im Laufe eines Jahres mehrere depressive Episoden und beschwerdefreie Intervalle nacheinander auftreten, spricht man von einer Rapid-Cycle-Depression. Die rezidivierende depressive Anpassungsstörung im engeren Sinn verläuft jedoch über längere Zeiträume.

Wie hoch ist das Risiko einer rezidivierenden Depression?

Die Wahrscheinlichkeit, an einer rezidivierenden Depression zu erkranken, steigt mit der Zahl der erlebten depressiven Episoden und dem Lebensalter. Selbst nach mehreren Jahren oder Jahrzehnten ohne depressive Episoden kann es zu einem Rückfall kommen. Risikofaktoren für ein Rezidiv sind zum Beispiel:

Ist eine rezidivierende Depression heilbar?

Prinzipiell ja – doch vorhersagbar ist eine vollständige Heilung nicht. Einzig Statistiken geben Aufschluss über die Häufigkeit dauerhafter Verbesserungen bei depressiv Erkrankten. Doch aus Statistiken lässt sich kein individuelles Risiko ableiten. Dazu müssen viele Risikofaktoren und Verhaltensvariablen berücksichtigt werden.

Fest steht: Das Risiko, erneut an einer Depression zu erkranken, ist geringer, wenn es während der Akutbehandlung (innerhalb der ersten zwei bis drei Monate) zu einer vollständigen Rückbildung der depressiven Symptome (Remission) kommt. An die Akutbehandlung schließt eine Erhaltungstherapie an. Sie dauert mindestens sechs Monate, wobei die Betroffenen weiter medikamentös behandelt werden. Ziel ist, die Symptomfreiheit zu verlängern und die Patienten dauerhaft zu stabilisieren. Auf die Erhaltungstherapie folgt die eigentliche Rezidivprophylaxe (Vorbeugung), die mehrere Jahre oder sogar lebenslang dauern kann – je nachdem, wie viele depressive Episoden die Betroffenen schon durchlebt haben und wie hoch das Rückfallrisiko ist.

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