Die psychotische Depression ist eine Sonderform der Major Depression – mit zusätzlichen Symptomen wie Wahn und Angststörungen. Ihre Einteilung in „leichte“, „mittelgradige“ und „schwere“ depressive Episoden bezieht sich auf die Beeinträchtigung der Lebensqualität und der Fähigkeit, den Alltag zu bewältigen. Im Zuge leichterer depressiver Störungen können Betroffene ein vergleichsweise „normales“ Leben führen, oft sogar ohne medikamentöse Therapie. Das ist während der schweren Episoden unmöglich. Lesen Sie im Folgenden mehr über Symptomatik und Therapiemöglichkeiten.

Psychotische Depression: Symptome, Charakteristika und Verlauf

Neben den typischen Anzeichen einer depressiven Störung, zu denen tiefe Niedergeschlagenheit und Hoffnungslosigkeit zählen, wird eine psychotische Depression von Wahn beziehungsweise Halluzinationen begleitet. Inhalt und Ausmaß der Wahnvorstellungen haben oft keine oder nur minimale Bezüge zur Realität: Schuldgefühle können ein so ungeheures Ausmaß annehmen, dass der Betroffene glaubt, für Hungerkatastrophen und Kriege verantwortlich zu sein. Nicht selten treten akustische Fantasien, zum Beispiel anklagende Stimmen, verstärkend hinzu. Die Furcht vor oder eingebildete Gewissheit einer schweren Krankheit kann zu Lähmung und Erstarrung führen. Manche Patienten halten sich für innerlich tot.

Eine psychotische Depression erleben die meisten Betroffenen erstmalig im Alter von 20 bis 25 Jahren. Bei etwa einem Viertel der Ausbrüche kommt es nur zu einer einzigen Episode, insbesondere wenn die Krankheit frühzeitig diagnostiziert und entsprechend behandelt wird. Häufig aber sorgen Scham, das (krankheitsbedingte) Gefühl, sein Leid als „Strafe“ verdient zu haben oder schlicht Unwissenheit dafür, dass die psychotische Depression ohne Therapie bleibt und sich zu einem chronischen Leiden mit wiederkehrenden Schüben entwickelt.

Therapien für die psychotische Depression

Die Behandlung erfordert fast immer einen oder mehrere, zumindest zeitweilige Krankenhausaufenthalt mit Medikation und Psychotherapie. Verglichen mit den Schüben einer nicht-psychotischen depressiven Erkrankung treten die Episoden häufiger auf, beeinträchtigen die Lebensqualität stärker und dauern länger. Die psychotische Depression gilt als zwar schwierig zu heilende, aber nicht völlig therapieresistente Depression. Aktuell gilt eine schmerzlose Elektrokonvulsionstherapie in Kombination mit der Gabe von Antidepressiva und Antidepressiva als erfolgreichste Behandlungsform.

Hilfe und Selbsthilfe im Alltag

Eine psychotische Depression kann eine jahre- bis sogar lebenslange Einnahme von Medikamenten erforderlich machen. Psychosomatische Rehabilitation und Psychotherapie helfen auf dem langen und oft beschwerlichen Weg zurück in ein „normales“ Leben, in dem die kleinen und großen Belastungen des Alltags nicht als überwältigende und unüberwindliche, Schwierigkeiten erscheinen. Stabilisierende Routinen, Denkstrukturen, Beziehungen, Freude an der Bewegung und andere Ressourcen sind Stufen auf dem Weg zu mentaler, seelischer und körperlicher Genesung und stärken die Fähigkeit, Glück zu empfinden.

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