Aus der Sicht des amerikanischen Arbeitspsychologen Frederick Herzberg ist Motivation ein innerer Faktor, der durch äußere Gegebenheiten stark beeinflusst wird. Die Situation am Arbeitsplatz liefert viele Variablen, die die Motivation steigern oder reduzieren, so seine Motivationstheorie. Herzberg begründet sein Modell auf dem Unterschied zwischen motivationssteigernden und -reduzierenden Faktoren, den „Motivatoren“ und „Hygienefaktoren“. Erfahren Sie hier, warum es nicht reicht, am Arbeitsplatz „nicht unzufrieden“ zu sein – und warum Motivation laut Herzberg erst durch Zufriedenheit entsteht.
Der Zusammenhang von Bedürfnissen und Motivation bei Herzberg
Die Wissenschaft unterscheidet zwischen:
- Extrinsischer Motivation: Sie entsteht durch einen sekundären Nutzen einer Tätigkeit – zum Beispiel Gehaltserhöhungen oder Prämien
- Intrinsischer Motivation: Sie entsteht aus dem befriedigenden Gefühl, das bei der Handlung selbst empfunden wird (Stichwort: „Spaß an der Arbeit“).
Intrinsische Motivation hängt primär von individuellen Persönlichkeitsfaktoren ab: So entsteht intrinsische Motivation nach Herzberg durch die Erfüllung individueller Bedürfnisse am Arbeitsplatz – zum Beispiel dem Streben nach Anerkennung oder Selbstwert. Arbeitsbedingungen, die diese Bedürfnisse erfüllen können, bezeichnet Herzberg als „Motivatoren“. Sie sind es, die für Arbeitszufriedenheit sorgen.
Arbeitsbedingungen, die für Unzufriedenheit sorgen können, wie etwa Zeitdruck, mangelnde Anerkennung oder Monotonie, verringern die Motivation. Herzberg nennt sie „Hygienefaktoren“. Ihr Fehlen sorgt zwar dafür, dass keine Unzufriedenheit aufkommt, aber dadurch entsteht noch keine Zufriedenheit.
Sind Sie motiviert?
Prüfen Sie Ihre eigene Arbeitssituation selbst einmal auf der Grundlage des Zwei-Faktoren-Modells:
- Sind Sie am Arbeitsplatz eher zufrieden oder eher unzufrieden?
- Welche Faktoren sind dafür ursächlich?
- Welche Motivatoren könnten dafür sorgen, dass Ihre Zufriedenheit wächst?
- Welche „Hygienefaktoren“ sorgen dafür, dass Sie unzufrieden sind?
Wendet man Herzbergs Betrachtungsweise auf die eigene Situation an, lassen sich oft sehr konkrete Ansatzpunkte für Verbesserungen erkennen. Das gilt selbstverständlich nicht nur für Angestellte, sondern auch für Selbstständige, deren geschäftlicher und beruflicher Erfolg maßgeblich von der eigenen Motivation abhängt.
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