Medikamente auf der Basis von Lithiumsalzen dienen primär der Begleittherapie zwischen depressiven Episoden. Die stimmungsausgleichende Wirkung von Lithium bei einer Depression kann durch Erfahrungen in der Psychiatrie seit Mitte des 20. Jahrhunderts belegt werden. Lithium unterstützt die Wirkung von Antidepressiva sowohl bei manisch-depressiven Erkrankungen, während „klassischer“ depressiver Episoden, sowie zwischen psychotischen Schüben. Wie genau Lithium bei einer Depression wirkt, ist noch nicht restlos erforscht: Neuere medizinische Studien zeigen, dass es vermutlich direkten Einfluss auf die Nervenbahnen im Gehirn nimmt.

Wann wirkt Lithium bei Depressionen (nicht)?

Lithiumsalze kommen meist in Kombination mit Antidepressiva als Langzeit-Therapie in der Rückfall-Prophylaxe zum Einsatz. Gewöhnlich wird Lithium Patienten empfohlen, die bereits zwei oder mehr depressive Episoden durchlitten haben. Gegen den erstmaligen Ausbruch einer Depression bietet dieses Medikament hingegen keine Hilfe – Lithium wirkt also nicht schon im Vorfeld, zum Beispiel bei bekannter familiärer Disposition oder bei einer sich abzeichnenden depressiven Erkrankung. Ebenso wenig kann Lithium allein eine Depression heilen – es senkt lediglich die Gefahr, einen Rückfall zu erleiden.

Lithium bei Depressionen: Nebenwirkungen

Lithiumsalze gelten als gut verträglich, Nebenwirkungen werden eher selten beobachtet. Gelegentlich kann die Einnahme von Lithium bei Depressionen Gewichtszunahme, häufige Durstgefühle, Einschränkungen der Nieren- und/oder Schilddrüsenfunktion, unkontrolliertes Zittern sowie die Beeinträchtigung von Vitalität und geistiger Leistungsfähigkeit hervorrufen. Manche dieser Nebenwirkungen lassen mit zunehmender Gewöhnung nach, auf jeden Fall aber ist eine regelmäßige ärztliche Kontrolle des Blutbilds unverzichtbar.

Grundsätzliches zu Wirkungsweise und Einnahme von Lithium

Anders als schnell wirkende Mittel gegen Depressionen wie die umstrittene Partydroge Ketamin (mehr dazu auf dieser Seite) greift eine Behandlung mit Lithium bei Depressionen nur langsam. Selbst wenn es in der korrekten Dosis und im vorgeschriebenen Rhythmus eingenommen wird, kann es ein halbes Jahr dauern, bis die Wirkung einsetzt. Dass ca. 20 Prozent der Patienten auf die Medikation mit Lithium nicht ansprechen, soll vor allem auf Einnahmefehler oder eine zu niedrige Dosis zurückgehen. Eine eigenmächtige Erhöhung der Dosierung ist jedoch gefährlich, da sie die Nebenwirkungen verschlimmern und zu Vergiftungserscheinungen führen kann.

Der „Volkskrankheit“ Depression begegnen

Eine depressive Erkrankung kann sich zu einem chronischen Leiden entwickeln und ist umso schwieriger zu behandeln, je später sie diagnostiziert wird. Je achtsamer Sie mit sich und Ihren inneren Ressourcen umgehen, desto sensibler werden Sie für eventuelle Anzeichen einer Depression.

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