Intrinsisch oder extrinsisch? Welche Kräfte uns bewegen

Haben Sie schon einmal den Spaß an etwas verloren, das Sie „eigentlich“ gerne tun? Möglicherweise lag es an einem Konflikt zwischen intrinsisch und extrinsisch motiviertem Handeln. Was genau das bedeutet, und wie Sie die Freude reaktivieren können, lesen Sie hier.

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Mithilfe der Begriffe „intrinsisch“ und „extrinsisch“ erklärt die Motivationspsychologie unterschiedliche Antriebsquellen für unser Handeln. Ein klassisches Beispiel für missglückten Übergang von intrinsischer zu extrinsischer Motivation schildert der Psychologe Gerhard Steiner in „Lernen: 20 Szenarien aus dem Alltag“: Die kleine Rita zeichnet begeistert bei jeder Gelegenheit – bis sie in die Schule kommt, wo sie es nur nach Stundenplan tun darf. Zu Hause holt sie jetzt selten ihre Stifte hervor. Als ihr Vater ihr eine Belohnung für jedes Bild verspricht, gibt sie das Zeichnen vollständig auf.

Intrinsisch vs. extrinsisch – die Bedeutung für das Seelenleben

„Wie Rita das Zeichnen verlernt“ veranschaulicht, wie ein Kind die Freude an einer geliebten Tätigkeit verliert, weil Anweisungen und Motivierungsversuche „von außen“ das Gefühl der Selbstbestimmung aushebeln. Als typisch intrinsisch motiviert gilt ein Verhalten, dem folgende Triebkräfte zugrunde liegen können:

  • Neugier und Interesse an der Tätigkeit
  • Spontanität und Begeisterungsfähigkeit
  • Die Lust, eine Sache voll und ganz zu beherrschen.

Der Zugang zu diesen inneren Kraftquellen kann durch Fremdbestimmung verstellt werden, selbst wenn diese gut gemeint ist. Zu potenziellen extrinsischen (De-) Motivatoren zählen unter anderem:

  • Belohnungsversprechen
  • Strafandrohungen
  • Erlernte und verinnerlichte Bedürfnisse wie jene nach Anerkennung und Sicherheit.

Extrinsische und intrinsische Motivation konkurrieren häufig auch im Seelenleben des Erwachsenen: Wer eine Arbeit „von Herzen“ gerne tut, für den können interessante Zusatzaufgaben oder mehr Entscheidungsfreiheit optimale, langfristige Anreize darstellen. Die Aussicht auf eine Gehaltserhöhung motiviert hingegen kurzfristig und kann aus der geliebten Tätigkeit ein „Mittel zum Zweck“ machen und die Lust an ihr vermindern.

Intrinsische und extrinsische Motivation – nicht immer ein Gegensatz

Nicht immer stellen „intrinsisch“ und „extrinsisch“ einen Gegensatz wie weiß und schwarz dar: Mitunter bilden sie ein wesentlich komplexeres Geflecht. So kann intrinsische Motivation durch extrinsische Anreize entstehen. Das kommt beispielsweise im Zusammenhang mit Sport- und Gesundheitstraining oder mit Mitarbeitermotivation zum Tragen – hier erfahren Sie mehr darüber. Entscheidungsträger, die andere Menschen zu Höchstleistungen anspornen wollen, sollten sich vergewissern, welche Form der Motivation fördernd oder frustrierend ankommt.

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Motivationskompetenz – eine wichtige Führungseigenschaft

Dass einst populäre Techniken wie „Zuckerbrot und Peitsche“ oder ausgefallene Incentives nur kurzfristig die Leistungssteigerung fördern können, hat sich inzwischen herumgesprochen. Es gilt vielmehr herauszufinden, welches Verhältnis zwischen intrinsisch und extrinsisch geprägter Motivation Sie selbst und andere am effektivsten anspornt. Denn Motivationskompetenz ist entscheidend für erfolgreiche Teamarbeit und Mitarbeiterzufriedenheit.

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Lutz Urban Autorenprofil

Der flowlife Gründer ist Trainer für gesunde Höchstleistung in Sport und Wirtschaft. Er ist Deutschlands führender Experte für die praktische Anwendung des FLOW-Prinzips, dem erfolgreichsten Prinzip für ganzheitliche Potenzialentwicklung, das die Wissenschaft kennt. Seine Arbeit basiert auf den Erfahrungen aus über 23 Jahren Tätigkeit als Trainer, Seminarleiter und Coach.

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